Maschinen & Formenbau Leinetal GmbH stellt Formenbau vor – Innovationen dominieren

K-Zeitung April 2008 – Bei der Maschinen und Formenbau Leinetal GmbH (MFL) in Neustadt/Basse handelt es sich um mittelständiges Unternehmen mit 70 Mitarbeitern, das sich auf die Bereiche Formenbau, Werkzeuge und Vorrichtungen sowie den Sondermaschinenbau spezialisiert haben. Darüber hinaus wird der Maschinenpark durch Anspruchsvolle Lohnaufträge ausgelastet.

Schwerpunkt: Neuentwicklungen
„Neben der Entwicklung, dem Bau und der Erprobung von Spritzgießwerkzeugen nach Kundenvorgaben erarbeiten wir auch zunehmend eigene Konstruktive Lösungen mit viel Innovationspotenzial, “ erklärt das Unternehmen wörtlich. Dabei kommen Verfahren wie das Spritzgießen mit Gasinnendruck, physikalisches Schäumen oder Schäumen mit chemischen Treibmitteln zum Einsatz. Die Innovationen führen zu neuen oder verbesserten Spritzgießwerkzeugen und Kunststofferzeugnissen. Ein Beispiel u.a. ist ein Spritzgießwerkzeug zur Herstellung von Schaltgabeln für den Automobilbau, das kurz beschrieben wird. Fokus auf die Getriebesteuerung Für zukünftige Fahrzeuge wird das Fahrzeugmanagement eine immer größere Bedeutung erlangen. Dabei lautet das Ziel vor allem, den Treibstoffverbrauch weiter drastisch zu senken. Ein Teilgebiet des Fahrzeugmanagements bildet die Getriebesteuerung, welche entweder ein manuelles Schalten per Knopfdruck oder den Automatikbetrieb erlaubt. Für eine solche Steuerung muss die jeweilige Stellung der Getrieberäder erfasst werden. An den Schaltgabeln befinden sich kleine Permanentmagnete, deren Lage von ortsfesten Sensoren erkannt wird. Die Verbindung der Permanentmagnete mit der Schaltgabel erfolgt durch Umhüllung der Magnete und der Schaltgabelenden mit einem spritzfähigen Kunstsoff. Schaltgabel und Magnete werden gemeinsam in ein Spritzgießwerkzeug eingelegt und vergossen.

Neuartiger Hall-Sensor
Zur Gewährleistung der korrekten Polarität der Permanentmagnete bestand die Aufgabe darin, die Lage der Magnetpole unmittelbar nach dem manuellen oder automatschen Einlegen der Magnete in das Spritzgießwerkzeug durch geeignete Sensoren zu ermitteln. Auf Grund der geringen Abmessungen der Magnete und der beengten Platzverhältnisse im Spritzgießwerkzeug konnten handelsübliche Sensoren nicht eingesetzt werden. „Deshalb haben wir gemeinsam mit einem Industrie-Elektronik-Unternehmen einen neuartigen Hall-Sensor entwickelt, der sich durch einen besonders geringen Durchmesser und eine an die speziellen Platzverhältnisse anpassbare Länge auszeichnet.“ , so MFL. Die Sensorsignale werden einer mit der Maschinensteuerung verbundenen Auswerteinheit zugeführt. Nur bei korrekter Lage der Magnete schließt sich das Werkzeug und der Spritzgießprozess startet. Die Abfrage der Polarität durch Hall-Sensoren erforderte spezielle nicht magnetische Werkzeugwerkstoffe im Spritzgießwerkzeug. Ziel der Innovation war, eine Prozessoptimierung bei der Fertigung der Schaltelemente durch Senkung der Ausschussrate und der Fertigungskosten zu erreichen.

Hohe Werkstoffanforderungen
Ein weiteres Bespiel ist ein neues Spritzgießwerkzeug zur Herstellung von Schutzsystemen für den Automobilrennsport. Das neuartige System besteht aus spritzfähigem Hochleistungswerkstoff. Das Material benötigt eine Verarbeitungstemperatur von 380 bis 400°C und eine Formtemperatur von etwa 200°C und stellt daher besondere Anforderungen an das Spritzgießwerkzeug. Das von MFL neu entwickelte Werkzeug erfüllt diese besonderen Anforderungen und verfügt über drei innenliegende hydraulisch betätigte Schieber. Die Hydraulikflüssigkeit wird permanent gekühlt und zur schnellen Wärmeableitung werden hoch wärmeleitfähige Werkstoffe verwendet.

 

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